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Schlagwort-Archiv: Kino

Godzilla 2014

22 Donnerstag Mai 2014

Posted by theoethik in Ethik und Kino

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Schlagwörter

Ethik, Kino, Menschenbild, Subjekt

Jetzt tobt Godzilla, die riesige Monsterechse, wieder durchs Kino. Seit über 60 Jahren gibt es immer wieder Filme über das riesige Ungetüm. Aktuell verwüstet es San Francisco – im Kampf mit anderen gigantischen Urzeit2014-05-22 Godzilla 2014-02monstern. Die Kreatur im Film ist riesig. Die ganze Stadt – inklusive Hochhäuser – wirkt angesichts der gewaltigen Monster wie eine Miniaturwelt.

Solche Filme mögen nicht jedermanns Geschmack entsprechen. Aber neben den Monstern gibt es auch noch Menschen in diesem Film. Und mit ihnen wird in faszinierender Art und Weise umgegangen: Sie werden nämlich als ohnmächtige und hilflose Gestalten gezeigt. Die Monster fegen durch die Stadt, thronen wie Götter auf Hochhäusern, die Welt der Menschen ist da nur noch Staffage.

Selten hat das Kino für die Winzigkeit des Menschen solche starke Bilder gefunden. Denn alles, was die Menschen gegen die Monster unternehmen, fruchtet nichts. Keine Düsenjäger und auch keine Atombomben. Stattdessen zerstören die phantastischen Kreaturen die Stadt, den Raum des Lebens in der modernen Welt. Den Menschen bleibt nur zu hoffen, dass sich Godzilla und die anderen Monster gegenseitig an die Gurgel gehen.

Das ist eine ungewohnte Perspektive – im Kino wie im realen Leben. Dabei steckt schon im Begriff Monster eine wichtige Einsicht. Monster kommt vom lateinischen monstrum, demMahnzeichen, dem Zeigen. Das Monster zeigt also, was Leben eigentlich ist und soll. Denn wenn etwas monströs ist, dann muss ich eine Idee davon haben, was eigentlich normal, was richtig ist. Das Monster Godzilla zeigt vor allem, dass der Mensch viel ohnmächtiger ist, als er immer meint. Angesichts der monströsen Monster im Film erweist sich alles Wissen, alles Können als reichlich beschränkt. Kein Wunder, dass die Menschen des Films merkwürdig blass bleiben, kaum Profil gewinnen und ihr Handeln letztlich lächerlich wirkt. Godzilla macht deutlich, dass die Natur, die Erde, viel größer ist als der Mensch. Die Filmparabel erteilt so dem Gedanken eines starken Subjekts unter der Hand eine Absage.

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Moral, Religion und das Töten

09 Mittwoch Jan 2013

Posted by theoethik in Ethik und Kino

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Schlagwörter

Glaube, Gott, Kino, Moral, Religion, Schiffbruch, Tiger, Tod

Ein Schiff sinkt. Es geht mit Mann und Maus unter. Nur ein Junge überlebt. Und ein Tiger. Zusammen verbringen die beiden fast ein Jahr auf einem Rettungsboot. Das ist in Kürze die Geschichte, die derzeit im Kino zu sehen ist: »Life of Pi – Schiffbruch mit Tiger« heißt der Film.

schiffbruch mit tigerUm auf seinem Rettungsboot zu überleben, muss Pi, so heißt der Junge, sich Nahrung suchen. Was liegt näher, als einen Fisch zu fangen? Das Problem: Pi ist Vegetarier, aus religiösen Gründen. Aber um zu überleben, angelt er trotzdem. Und das klappt auch, nach vielen Versuchen hat Pi endlich einen Fisch im Netz. Er ringt mit dem großen Fisch, besiegt ihn, schlägt ihn tot. Und der Zuschauer sieht, mit Pi, diesem toten Fisch ins Auge. Und es scheint, als würden diese toten Augen Pi und jeden einzelnen Kinozuschauer ansehen. Die religiöse Geschichte Pi‘s, seine Haltung zu den Tieren – all das findet sich in diesem Blick. Es ist, als würde Gott selbst durch die Augen des toten Tieres blicken. Pi spürt das offensichtlich auch so: Er ist nach dem Fang nicht glücklich, sondern völlig verzweifelt.

Über ökologische Moral lässt sich vieles sagen. »Schiffbruch mit Tiger« bietet eine Geschichte zum Umgang mit dem Lebendigen an. Die narrative Ethik dieser Geschichte führt aber keineswegs zu einer einfachen Lösung. Vegetarisch zu leben wird nicht als ethisch notwendig begründet. Denn auch Pi muss ja, will ja überleben. Aber er macht überdeutlich, dass die Frage des Lebensrechts nicht auf den Menschen allein beschränkt bleibt.

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